Vor US-Senat verhaftet

ÖL Wegen Protests gegen Konzerne droht der Fischerin Diane Wilson nun Gefängnis

WASHINGTON | „Wir Fischer im Golf von Mexiko haben genug davon, dass ständig Dreck über uns ausgekippt wird“, ruft Diane Wilson von einem Zuschauerplatz aus in den Sitzungssaal des Energiekomitees des US-Senats hinein. Dabei öffnet sie ein Marmeladenglas und schüttet eine zähe, dunkle Flüssigkeit über sich selbst. Zwei uniformierte Männer führen sie ab.

Die 62-jährige Fischerin aus Texas, mit der die taz auch für ihre gestrige Öl-Sonderausgabe gesprochen hat, riskiert bis zu ein Jahr Gefängnis. Sie unterbrach mit ihrem Protest eine Sitzung des Senatskomitees für Energie. Während Wilson sich mit Öl überschüttete, stand die republikanische Senatorin aus Alaska, Lisa Murkowski, am Mikrofon. Die Politikerin will verhindern, dass die Haftungsobergrenze für Ölcompanys erhöht wird. Bislang müssen die Unternehmen nur für Schäden bis zu einer Höhe von bis zu 75 Millionen Dollar haften. DOROTHEA HAHN