Gedrängel in der Pauliner Marsch

Zwischen Balljunge und Prügelknabe: Die Bremer Polizei im WM-Einsatz

Zum öffentlichen Training der schwedischen Nationalmannschaft, das heute auf Platz 11 in der Pauliner Marsch stattfindet, erwartet die Polizei rund 3.000 Fans – allein aus Schweden. Dazu kommt eine unbekannte Zahl Bremer Interessierter. Da der internationale Fußballverband FIFA die maximale Zuschauerkapazität an Platz 11 mit 2.600 BesucherInnen definiert hat, erwartet die Polizei sowohl der Job des Platzanweisers als möglicherweise auch der des verweisers.

Der größte bisherige WM-Einsatz der Bremer Sicherheitskraft war Samstag Abend auf der Sielwall-Kreuzung erforderlich. 200 Personen hätten dort „mehr oder weniger gekonnt“ Fußball gespielt, meldet die Polizeipressestelle. Zunächst habe man „im Rahmen einer deeskalierenden Strategie bei günstigen Gelegenheiten die Spielbälle sicher gestellt“. Nachdem sich jedoch vermehrt „so genannte Punker“ auf der Kreuzung eingefunden hätten, erweiterten die Schutzmänner ihren bisherigen Einsatz als Schiedsrichter und Ballpersonal: Es kam zu acht Festnahmen wegen Sachbeschädigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Das ebenso teure wie groß inszenierte „Public Viewing“ am Hauptbahnhof verläuft nach Polizeiangaben bislang störungsfrei, abgesehen von „organisatorischen Mängeln“. Des weiteren waren Beamte mit mehreren Dutzend „Gefährdeansprachen“ aktiv. Polizeibekannte potentielle Störer der öffentlichen Ordnung seien prophylaktisch ermahnt worden und zum Teil zum Erfüllen strenger Meldeauflagen verpflichtet worden. HB