T&T: 3.000 Rotenburger

Als der Bus 400 Meter vor dem Hotel die letzte Kurve nimmt, traut Leo Beenhakker seinen Augen nicht. 3.000 Rotenburger haben die Straße in Besitz genommen und schwenken rote Fahnen. Eine Steel-Band heizt der Masse ein und Kinder auf Einrädern zeigen ihre Kunststücke. Bürgermeister Detlef Eichinger, der die Mannschaft vom Bremer Flughafen abgeholt hat, beruhigt den neben ihm sitzenden Star-Trainer: „Wir gehen das letzte Stück zu Fuß, das ist mit der FIFA abgesprochen.“ Das Bad in der Menge kann beginnen. „Hier hängen ja mehr Flaggen aus Trinidad und Tobago als bei uns zu Hause“, staunt Team-Manager Bruce Aanensen. Seit Monaten fiebert die kleine Stadt an der Wümme dem Besuch der Soca-Warriors entgegen. In Schul-AGs wurden karibische Tänze geprobt, die örtliche Tankstelle bot Kunden im T&T-Trikot die Autowäsche zum halben Preis an und die Floristen mussten Palmen besorgen. Das kleinste Land, das je an einer Fußball-WM teilgenommen hat – das passt zu einer Stadt, die sich selbst als „Kaff der guten Hoffnung“ bezeichnet. rlo