Meere nutzen und schützen

Der Ausgleich zwischen Wirtschafts- und Umweltinteressen bleibt nach Ansicht von Experten eine der größten Herausforderungen im Meeresumweltschutz. „Die Bedeutung der Meere als Wirtschaftsraum nimmt immer mehr zu und damit auch die Notwendigkeit, diese zu schützen, um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten“, sagte der Präsident des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Peter Ehlers, gestern bei der Eröffnung des 16. Meeres-Umweltsymposiums in Hamburg. Auf der Konferenz beraten über 300 Experten über den Schutz der Meere.

Erforderlich sei eine Balance der Interessen von Naturschutz, Energiegewinnung, Fischerei und Schifffahrt. So stünden beim Bau von Offshore-Windparks im Meer zur Energiegewinnung sogar Umweltinteressen gegeneinander, sagte Ehlers. Einerseits werde mit den Windparks ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet, andererseits könnten etwa Meerestiere in ihrem Lebensraum gestört werden. Die Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Astrid Klug, forderte im Hinblick auf widerstreitende Interessen „internationale Spielregeln“. Das gerade erschienene Grünbuch zur Meerespolitik der EU-Kommission könne dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Als drängendste Probleme der Meeresumwelt bezeichnete Klug die Meereserwärmung und die Überfischung: „Ein Viertel der Fischbestände weltweit ist bereits kollabiert.“ dpa