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Archiv-Artikel

STONEHENGE: KEIN HERZ AUS STEIN

Darauf hat die Welt mehr als 4.500 Jahre gewartet: „Steinkreise von Stonehenge werden besucherfreundlich“, meldete die Nachrichtenagentur dpa aus Großbritannien. Bisher war es doch so: Die meterhohen Steine standen gelangweilt in der Gegend herum, und wenn jemand die prähistorische Stätte in Südengland besuchte, zeigten die grauen Mono-, Mega- und Trilithen den staunenden Gästen die kalte Steinschulter. Nicht einmal einen Tee boten sie Durchreisenden an. Stattdessen nichts als eisiges Schweigen. Spätestens seit dem Jahr 2500 v. Chr. war Stonehenge zum Inbegriff der Ungastlichkeit geworden. Schon lange hatte es keinen Stein mehr im Brett der Menschheit. Doch jetzt die wie in Stein gemeißelte frohe Kunde: Es soll alles anders werden! Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Steinkreisen verlautet, sollen zumindest steinreiche Touristen künftig voll auf ihre Kosten kommen. Aus dem kreisförmig angelegten Bauwerk wird eine Wohlfühloase. Die Rede ist von Wellness mit heißen Steinen. Dazu wird als Cocktail ein Stone Sour gereicht. Damit die Welt erkennt: Stonehenge hat kein Herz aus Stein.