das wichtigste
: Endspurt im Ärztestreik

Ärzte- und Ländervertreter wollen am Freitag einen Tarifvertrag für die Uniklinikmediziner erreichen

BERLIN dpa ■ Drei Monate nach Beginn des Streiks der UniklinikärztInnen ist eine Lösung des Tarifkonflikts näher gerückt. Freitag wollen die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) und der Marburger Bund (MB) ihre Verhandlungen in Berlin fortsetzen. Die bundesweiten Ausstände gingen indes weiter. Rund 13.500 ÄrztInnen legten gestern 25 Unikliniken und 16 Landeskrankenhäuser weitgehend lahm, teilte MB-Sprecher Athanasios Drougias mit.

Über wichtige Details sind sich TdL-Verhandlungsführer Hartmut Möllring (CDU) und MB-Chef Frank Ulrich Montgomery weiter uneins. Differenzen bestehen bei der Eingruppierung von Ärzten in den ersten beiden Berufsjahren sowie dem Geltungsbereich des anvisierten Tarifvertrags. Bei den jungen Ärzten sehe ein Angebot der Länder „noch etwas zu wenig Geld“ vor, so Montgomery. Die Ärzte wollten für die unteren Berufsgruppen 100 Euro im Monat mehr. Bundesweit mache das 2,4 Millionen Euro aus. Möllring nannte diese Forderung „völlig abwegig“. Nach Darstellung des MB umfassen die Ländervorschläge zudem nicht ausdrücklich Ärzte, die nicht direkt mit Patienten Kontakt haben wie Hygieniker oder Laborärzte. Ein Tarifvertrag müsse aber für alle Ärzte gelten. Obwohl Möllring ihm vorwarf, durch weitere Forderungen die Einigung zu gefährden, zeigte sich Montgomery optimistisch: „Das könnte was werden am Ende dieser Woche.“ „Wenn Herr Montgomery aber bei dem bleibt, was wir letzten Samstag besprochen haben, kann alles in dieser Woche beendet sein“, lenkte Möllring ein. Aus Kreisen der Länder wurde Kompromissbereitschaft signalisiert.

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