was singen wir bei der wm?

Die taz bat Musiker und Bands zur Fußball-WM um musikalische Statements zu Deutschland. Beim Turnier wird ja auch die Nationalhymne gespielt, und wir dachten daran, wie schön es doch wäre, rechtzeitig ein Gegengift parat zu haben: die CD Inter Deutschland. Zum Mitsingen und Nachdenken.

Heute: Terrorgruppe – „Zusammenrücken“

Das ist natürlich eine optimale Punk-Antihymne. Gut zum Biertrinken und: Zuhören. Geschrieben hat die Terrorgruppe den Song als Antwort auf das neue Nationalgefühl, das Deutschland 2002 überschwemmte: „Unsere Gurkentruppe kam unverschämterweise ins WM-Finale, dann dieses geheuchelte ‚Wir halten zusammen!‘-Gefühl nach der Oderflutkatastrophe, und die Bundeswehr wurde gepriesen, weil sie sich einmal nützlich gemacht hatte – das ist uns aufgestoßen“, sagt Gitarrist Johnny Bottrop.

Und genau wie vor vier Jahren denken die Jungs auch jetzt: „Deutschland, rück zusammen / doch bitte bleibe mir vom Leib“. Françoise Cactus, Freundin der Band, darf gastsingen und fasst das erneute deutsche Zusammenrücken in Worte: „Wie Sardinen in der Dose / wie Blutgefäße bei Thrombose“. KIR