Schulen sollen Federn lassen

HAUSHALT Niedersachsen denkt offenbar konkret über Einsparmöglichkeiten im Bildungsbereich nach

2.000 frei werdende Lehrerstellen werden vielleicht erst mit sechs Monaten Verzögerung wieder besetzt

Knapp eine Woche vor den Sommerferien ist in Niedersachsen neuer Streit um mögliche Finanzkürzungen an den Schulen entbrannt. Nach einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung wollen CDU und FDP hier im kommenden Jahr rund 105 Millionen Euro einsparen. Die Zeitung bezieht sich auf einen internen Vermerk des Kultusministeriums. Demnach sollen 2.000 frei werdende Lehrerstellen erst mit einer Verzögerung von sechs Monaten wieder besetzt werden.

Eine Ministeriumssprecherin wollte die Zahlen nicht bestätigen. Es habe Gespräche zwischen Kultusminister Bernd Althusmann und Finanzminister Hartmut Möllring (beide CDU) gegeben habe, wurde mitgeteilt. Das sei aber nichts außergewöhnliches. Konkrete Beschlüsse sollen erst auf der Kabinettsklausur Anfang August gefällt werden.

Der Zeitung zufolge haben sich die beiden Minister dagegen bereits darauf geeinigt, dass 600 Stellen von ausscheidenden Lehrern statt am 1. Februar erst am 1. August 2011 neu besetzt werden. Darüber hinaus sollten 1.400 weitere Lehrkräften statt am 1. August 2011 erst Anfang 2012 eingestellt werden.

Das Land würde durch diese Maßnahme rund 40 Millionen Euro sparen, heißt es weiter. Zudem sollen dem Bericht zufolge die Budgets der eigenverantwortlichen und der Schulen in freier Trägerschaft um zusammen gut 20 Millionen Euro gekürzt werden. Eingriffe seien auch bei der Altersteilzeit geplant. Sogar über die Streichung von 110 zusätzlichen Lehrerstellen denke man nach.  (dpa)