Ein Drama in drei Akten

Schön, wenn man willkommen ist. Bilal ist es nicht. Der 17-jährige Kurde aus dem Irak ist im nordfranzösischen Calais gestrandet, auf dem Weg nach England. Dort, wo bereits seine Freundin lebt, will Bilal hin. Weil er sonst keine Möglichkeit mehr sieht, beschließt er, den Ärmelkanal schwimmend zu durchqueren. Dafür nimmt er Unterricht bei einem frustrierten Rettungsschwimmer, der Bilal eigentlich gar nicht helfen dürfte, wie es ein 2007 in Frankreich erlassenes Gesetz vorsieht, das die Unterstützung von illegalen Immigranten unter Strafe stellt. Das ist die Geschichte von „Welcome“, dem Film von Philippe Lioret, der von Freitag bis Montag um 20.30 Uhr im Regenbogenkino zu sehen ist, als Begleitung zu weiteren Filmen zum Thema Migration, die dort dieses Wochenende in Zusammenarbeit mit der Gruppe Corasol (contre racisme, show solidarity) gezeigt werden. Als ein Drama in drei Akten: Am Freitag sind in „Der 36. Breitengrad“ (der die Straße von Gibraltar markiert) die verzweifelten Versuche der Menschen zu sehen, überhaupt nach Europa zu kommen. Am Samstag geht es um den Rassismus, auf den die Migranten hier treffen. Und am Sonntag wird die Reportage „Abschiebung im Morgengrauen“ gezeigt. Filmvorführungen jeweils um 18 Uhr mit Gästen und Diskussion. Der Eintritt hier ist frei. TM