Was tun in Hamburg?
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■ Sa, 21. 12., 19 Uhr, Welt*Raum & Sprühkopf, Nobléestraße 39

Seele der Stadt

Seit drei Jahren fotografieren zwei namenlose Hamburger Straßenfotografen unter dem Motto „Zwischen Rebellion und Resignation“ ungestellt das alltägliche Treiben in der Stadt, um „die manchmal versteckten gesellschaftlichen Zusammenhänge und Widersprüche darzustellen, welche in der heute weitverbreiteten, größtenteils konsumorientierten Fotografie häufig vernachlässigt oder unbeachtet bleiben“. Ihre Fotos veröffentlichen sie täglich auf dem Blog soulofhamburg.com. Am Samstagabend feiert ihre Ausstellung im Harburger Welt*Raum eine Abschlussparty. Zu sehen ist unter anderem eine Diashow, Musik gibt es von Ozu & Visk.

■ So, 22. 12., 12 Uhr, Kirche der Stille, Helenenstraße 14

Individuenschwarm

Als „orchestral agierender Schwarm von Individuen“ versteht sich das 1984 gegründete Erste Improvisierende Streichorchester. Elf Geigen, eine Bratsche, sieben Celli und zwei Kontrabässe treffen sich zum konzeptionellen, thematischen und freien Improvisieren zwischen Klassik, Neuer Musik und Jazz. Seit 2001 spielt das Ensemble alljährlich ein weihnachtliches Friedenskonzert.

■ Fr, 27. 12., 22.30 Uhr und So, 29. 12., 20 Uhr, Nachtasyl

Runde Sache(n)

Für Gitarrenpop-Bands war Ende der 1980er bei deutschen Plattenlabels einfach kein Platz. Kurzerhand hat Jesterbells-Mitglied Oliver Goetzl selbst ein Label gegründet: Marsh-Marigold. Zu Bands aus dem eigenen Umfeld wie Red Letter Day oder den Superpunk-Vorgängern Die Fünf Freunde stießen bald jede Menge Skandinavier, die auch heute noch einen beachtlichen Teil des Backkatalogs ausmachen. Bis heute hat sich das kleine, aber feine Label – die eine oder andere 7-Inch hat DJ-Legende John Peel höchstselbst bejubelt – trotz aller Schwierigkeiten des Musikmarktes halten können. Am Freitag und am kommenden Sonntag feiert Hamburgs dienstältestes Gitarrenpop-Label nun seinen 25. Geburtstag. Am Freitag sind Red Letter Day, Alaska, The Soda Stream und The Legendary Bang zu hören, am Sonntag Knabenkraut, Spy, die Honeyheads, Gulo und Les Frères Chekolade.

■ So, 22. 12., 19.30 Uhr, Markthalle

Billige Kopie

Einst verließ Wayne Hussey nach einem Streit mit Sänger Andrew Eldritch die Gothic-Rock-Band Sisters of Mercy und gründete eine eigene Band. The Sisterhood durfte sie nicht heißen, also fiel man auf The Mission zurück. In puncto Plattenverkäufen hat das britische Quartett dann schnell die ehemaligen Mitstreiter eingeholt – im Gegenzug müssen sich Hussey und Kollegen bis heute anhören, dass sie nicht mehr seien als eine billige, melodramatische U2-Kopie. Am Sonntag stellen The Mission ihr 14. Studioalbum „The Brightest Light“ vor.  MATT