LESERINNENBRIEFE
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Gedankenspiele

■ betr.: „RAW-Tempel in Berlin-Friedrichshain: Kreative Hoffnung“, taz.de vom 19. 12. 13

Um die Informationen aus dem Artikel wenigsten etwas bewerten zu können, ist es gut zu wissen, dass es sich bei den beiden Gebäuden um das Stoff- und Gerätelager und das Ambulatorium handelt. Die beiden Gebäude, die kommerziell am ehesten verwertbar erscheinen. Für das Ambulatorium hat der RAW-Tempel e. V. bisher keinen Vertrag gehabt und es folglich nicht genutzt.

Dass Holger Werner im Auftrag des Vereins dafür einen Vertrag aushandeln soll, ohne das BWH und das VWG (die beiden anderen Gebäude) einzubeziehen, muss einen schon wundern. Sinn würde das natürlich machen, würde man annehmen, Udo Glaw wollte mit dem Theater Majak das Ambulatorium für sich reklamieren, Holger Werner ginge es vordergründig um die Veranstaltungshalle und die beiden anderen Gebäude würden dafür geopfert. Na ja Gedankenspiele … kommentator, taz.de

Kooperation angestrebt

■ betr.: „RAW-Tempel in Berlin-Friedrichshain: Kreative Hoffnung“, taz.de vom 19. 12. 13

Wenn es denn schon bewertet werden soll, dann auch bitte vollständig: Es gab im letzten Jahr weder seitens der RED noch von der isländischen Seite ein Vertragsangebot für Haus 4/Verwaltungsgebäude. Sehr wohl war angedacht, dieses Haus gemeinsam mit einem weiteren Träger unter Vertrag zu bringen. Auch für Haus 2/Beamtenwohnhaus wurden Gespräche geführt, jedoch wurde kein Vertragsangebot erstellt.

Derzeit besteht für Haus 2 und 4 noch ein Vertragsverhältnis des RAW-Tempels bis 2019. Es wird eine Kooperation der involvierten Träger und Vereine angestrebt, die in einer zu entwickelnden Rechtsform alle 4 Häuser unter Vertrag nehmen soll. Zu dem Artikel: Die Vivico hat 2007 das Gesamtgelände an die RED verkauft, mit Hilfe isländischer Investoren. Infolge innergesellschaftlicher Auseinandersetzungen wurde 2013 ein Lasten- und Nutzenwechsel für die westlichen Grundstücksteile bekanntgegeben, der jetzt wiederum strittig ist. Mikado, taz.de

Sauberer BMW-Kiez

■ betr.: „Flüchtlingsunterkunft in Berlin: Akten belegen Deal mit BMW“, taz.de vom 19. 12. 13

Das gibt es doch nicht. Ich dachte, die Angelegenheit ist vorbei und der Autohersteller hat nichts mehr gegen eine Unterkunft für notleidende Menschen in seinem künftigen Kiez. Ebenso wenig Berlin. Wer im Senat hat die Entscheidung zu der verbindlichen Zusage zu verantworten? Das müsstet ihr doch in Erfahrung bringen können. Marc, taz.de

Verlogene Rhetorik

■ betr.: „Flüchtlingsunterkunft in Berlin: Akten belegen Deal mit BMW“, taz.de vom 19. 12. 13

Man fragt sich, ob BMW und Berliner Senat wirklich so naiv sind und glauben, dass solche Dokumente nicht an die Öffentlichkeit kommen. In diesem Zusammenhang wirkt das letztjährige BMW Guggenheim Lab mit seiner „Wirmüssenallemiteinanderreden“-Rhetorik noch verlogener. publik, taz.de

Fast leere BVG-Busse

■ betr.: „Planschen im Tierpark.SPD: Wasser bei die Elefanten!“, taz.de vom 16. 12. 13

Weihnachtsflaute? Letzte Woche kamen zu Berlin viele neue kritische Artikel tagsüber oder eher gen frühen Abend. Toll, Pausenabwechslung! Feierabendentspannung. Warum lese ich einen Spaß-und-Freizeit-Artikel an erster Stelle, wenn in meiner gekauften Zeitungsausgabe Wichtigeres zum Schattendasein verkommt? BVG via Tierpark – ich meine die geplante neuerliche Preiserhöhung bei der BVG! Die Anpassung an einen Inflationsindex dazu. Darüber würde ich mich gerne aufregen! Abends laufe ich immer mal an fast leeren BVG-Bussen vorbei. Bei noch höheren Preisen werden die noch leerer. Das trifft dann auch Besucher des Tierparks! Stichwort Transportkosten. Tja, ein kleiner Elefant ist halt süßer. Dschumbo, taz.de

Transparente Infos

■ betr.: „Flüchtlingscamp in Berlin: Der Innensenator ist gefragt“, taz.de vom 15. 12. 13

Warum gibt es zu den Anliegen der Flüchtlinge nicht einmal eine professionelle, transparente Internetseite? Wo die Anliegen mehrsprachig formuliert sind. Wo die Gesetzesbezüge für alle nachvollziehbar hergestellt werden. Wo Chancen des Protests aufgezeigt werden. Wo für PolitikerInnen und bundesweite UnterstützerInnen einfach WissensträgerInnen und hilfreiche Kontakte vermittelt werden können. So teuer dürfte es nicht kommen, ein entsprechendes Büro für Öffentlichkeitsarbeit zu beauftragen. Wenn jemand den Flüchtlingen ein Weihnachtsgeschenk machen möchte und Geld unter der Matratze liegen hat – wäre das eine Idee. Meyer, taz.de

Ermittlungsansatz Strom

■ betr.: „Cannabis-Plantagen in Berlin: Hasch mich!“, taz.de vom 13. 12. 13

Der Bericht ist an einer Stelle grob irreführend. Es ist allgemein bekannt und lässt sich innerhalb kurzer Zeit recherchieren, dass beim Anbau in Wohnungen die Stromrechnung der am erfolgreichsten verfolgte Ermittlungsansatz ist. Erhebliche kurfristige Anstiege sowie ein insgesamt deutlich überdurchschnittliches Niveau führen im gesamten Bundesgebiet regelmäßig zu Meldungen der Erzeuger bei Strafverfolgungsbehörden. Eben dies ist genau der Grund, wieso illegaler Anbau immer wieder mit Stromdiebstahl einhergeht. Leser, taz.de

Cannabisrepression

■ betr.: „Cannabis-Plantagen in Berlin: Hasch mich!“, taz.de vom 13. 12. 13

Hanf ist nicht harmlos, aber es ist harmloser als Zigaretten und Alkohol! Wie schon Dr. Raphael Gaßmann, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e. V., bei der Anhörung „Legalisierung von Cannabis durch Einführung von Cannabis-Clubs“ sagte: „Aus Sicht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen ist die entscheidende Frage nicht, ob Cannabiskonsum abhängig machen kann und ob es schädlich ist. Die entscheidende Frage ist die des Cannabisverbots. Nutzt das Cannabisverbot im positiven Sinne? Bewirkt das Verbot, dass weniger Menschen Cannabis konsumieren und dass jene, die Cannabis konsumieren, auf Grund des Verbots weniger konsumieren? Das ist die entscheidende Frage, nicht, ob Cannabis abhängig machen kann.“

Also, liebe Prohibtionsbefürworter, welchen positiven Nutzen hat das Cannabisverbot heutzutage? Die hanffreie Gesellschaft mit über 4 Millionen Konsumenten? Die niedrigen Kosten der Cannabisrepression von ca. 1 Milliarde Euro jährlich? Die kleine Zahl der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz wegen Cannabis von über 100.000 jährlich? Der niedrige Jahresverbrauch von ca. 300 bis 400 Tonnen? Die entgangenen Steuereinnahmen und somit Unterstützung des Schwarzmarktes mit Milliardenbeträgen jährlich? Der tolle Jugendschutz? Der tolle Verbraucherschutz? Der tolle Zugang zu medizinischen Bereichen? Die sinnvolle Beschäftigung der Justiz und Polizei? Oder die Bevormundung mündiger Bürger in einem Rechtsstaat? DonMuh, taz.de