ASTRONOMIE
: Wasser im Mondgestein

FRANKFURT/MAIN | Jahrzehnte lang galt der Mond als staubtrockene Wüste. Nun deutet eine Analyse zweier Gesteinsproben darauf hin, dass Mondgestein mindestens 100-mal mehr Wasser enthält als bisher vermutet. Forscher gehen davon aus, dass der Mond vor etwa 4,5 Milliarden Jahren entstand. Damals traf vermutlich ein Himmelskörper von der Größe des Mars die Erde, und das beim Aufprall herausgeschleuderte Material verschmolz zu dem Erdbegleiter. Durch die enorme Hitze des Aufpralls, so die Annahme, verflüchtigte sich fast sämtliches Wasser ins All. „Mehr als 40 Jahre dachten wir, der Mond sei trocken“, sagt Studienleiter Francis McCubbin vom Carnegie Institute in Washington. Mit einer höchst empfindlichen Methode – der Sekundärionen-Massenspektrometrie (SIMS) – untersuchten die Forscher nun zwei Gesteinsproben vom Mond. Bislang ging man davon aus, dass der Wassergehalt in Mondgestein unter einem Teilchen pro Milliarde (ppb) liegt. Die Wissenschaftler kalkulieren dagegen in der Zeitschrift PNAS, dass der Wassergehalt mindestens um das Hundertfache höher liegt und möglicherweise sogar fünf Teilchen pro Million (ppm) erreicht. (apn)