Neu im Aldi: „Identität X“

Zum Glück war Axel Troosts Kampf um den Bismarckstraßen-Aldi erfolglos. Der Bundestagsabgeordnete der Linkspartei.PDS wollte damit eine „deutliche Verschlechterung der Lebensumstände“ verhindern. Im Herbst zieht nun ein Bio-Supermarkt ein, wirklich innovativ aber ist die Zwischennutzung: Das Forschungsprojekt „Identität X“ der Universität Bremen zeigt seine Ergebnisse.

Im Rahmen des „Café Dreiraum“, das heute Abend (Samstag, 22 Uhr) eröffnet wird, zeigen 70 Studierende, was sie zum Thema „Zweite Generation“ herausgefunden haben. Gemeint sind Kinder und Enkel der früheren „Gastarbeiter“, die nun als „Vermittler zwischen ihren Eltern und der Mehrheitsgesellschaft“ gefragt seien. Er sei davon überrascht, erzählt ein Student, in welchem Maß die Nachfolgegenerationen in die Rolle der „dauerübersetzenden Sozialarbeiter“ eingespannt seien. Die ProjektteilnehmerInnen haben Interviews mit polnischen, türkischen, koreanischen und anderen Bevölkerungsgruppen geführt, darüber hinaus die Arbeit multiethnischer KünstlerInnen analysiert: „Es kommt ja keiner zu mir, weil ich Eltern hatte, die früher mal Türken waren“, sagt etwa Kabarettist Django Asül.

Das alles ist die kommende Woche über in Hörstationen, Lesungen und Filmen nachzuvollziehen – etwa im Zusammenschnitt einschlägiger „Marienhof“-Sequenzen. Wo früher die Kühltheke stand, kann man die Einbürgerungsfragen des „Hessentests“ beantworten. Darüber hinaus finden dieses Wochenende im Bürgerhaus Weserterrassen Workshops statt, deren Spanne von chinesischer Kalligraphie bis zum „Psychodrama der Dynamik zwischen den Generationen“ reicht. Das Gesamtprogramm: www.kultur.uni-bremen.de/aktuelles. HB