Kooperation bei Ärzten und Abfall

Die Erwartungen der rot-roten Regierung in Schwerin sind klar: „Es muss eine Win-Win-Situation sein“, sagt Reinhard Meyer, Chef der Staatskanzlei von Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD). Der wird morgen mit Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) über eine Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern sprechen. So wird daran gedacht, wegen Schülermangels unterbeschäftigte Lehrer nach Hamburg auszuleihen und im Gegenzug Hamburger Medizinstudenten Praktika auf dem Lande schmackhaft zu machen, um den dortigen Ärztemangel zu lindern. Möglich ist auch ein neuer Abfalltourismus: Die Hansestadt hat Kapazitäten in ihren Müllverbrennungsanlagen zu bieten, Mecklenburg-Vorpommern hingegen Platz auf seinen Sondermülldeponien. Besonderes Interesse hat Schwerin an nächtlichem Frachtverkehr auf dem früheren sowjetischen Militärflugplatz Parchim. So könne das Nachtflugverbot auf dem Hamburger Flughafen umgangen werden.

Anfang des Jahres hatte von Beust in Ergänzung zur intensiven Zusammenarbeit Hamburgs mit Schleswig-Holstein auch Mecklenburg-Vorpommern eine bilaterale Kooperation angeboten. Diese soll nun konkretisiert werden, eine erste gemeinsame Kabinettssitzung wird für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Zunächst aber geht es um greifbare Resultate. „Unsere Bürger müssen sehen“, sagt Meyer, „dass sie was davon haben.“ SMV