grüne: von nolympia zum Unterstützer

Auch scheinbare Gewissheiten geraten früher oder später unter die Räder. Als sich der schwarz-rote Senat 1993 für die Olympischen Spiele im Jahr 2000 bewarb, standen die Grünen noch fest auf der Gegner-Seite: „NOlympia“ nannten die ihre Kampagne, unter dem Motto „Olympia und tschüs!“ zogen Demonstrierende der „Berliner Anti-Olympia-Koordination“ durch die Stadt. Die Grüne und spätere EU-Finanzkommissarin Michaele Schreyer rechnete nach dem Scheitern der Bewerbung vor, dass der Berliner Werbefeldzug 200 Millionen Mark gekostet habe. Heute stehen die Grünen auf der anderen Seite. Gemeinsam mit Regierendem Bürgermeister und Industrie- und Handelskammer (IHK) wollen sie dafür sorgen, dass Berlin nach 1936 zum zweiten Mal Austragungsort wird. Frühestmöglicher Termin wäre das Jahr 2020. Doch nicht nur die PDS ist dagegen. Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) reagierte gestern zurückhaltend auf den Vorstoß. Erst „zum gegebenen Zeitpunkt“ und „auf der Basis echter internationaler Chancen“ will der DOSB über eine Bewerbung nachdenken. Von der Festlegung auf den Austragungsort Berlin halten die Sportfunktionäre noch weniger. MLO