Zehn neue Minister

TÜRKEI Nach Korruptionsaffäre: Ministerpräsident Erdogan tauscht fast die halbe Regierung aus

ISTANBUL afp/taz | Angesichts weitreichender Korruptionsvorwürfe gegen seine Vertrauten hat der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan seine Regierung weitgehend neu aufgestellt. Er tauschte am Mittwoch 10 seiner 26 Minister aus. Hintergrund ist ein erbitterter Machtkampf mit der Bewegung des einstigen Erdogan-Verbündeten und Predigers Fetullah Gülen, der im Exil in den USA lebt.

Zunächst hatten die Minister für Wirtschaft, Inneres und Umwelt ihren Rücktritt bekannt gegeben. Die Söhne der drei Minister waren im Zuge der Ermittlungen zu der Korruptionsaffäre ins Visier der Justiz geraten, zwei von ihnen wurden in Untersuchungshaft genommen. Insgesamt wurden in der Affäre um die Halkbank 24 Verdächtige festgenommen, darunter der Bankchef Süleyman Aslan.

Die Festgenommenen sollen einem kriminellen Ring angehört haben, der Politiker bestochen haben soll. Die Affäre reicht weit in die politische und wirtschaftliche Elite der Türkei hinein.

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