Bakterien gehen baden

WASSERQUALITÄT 13 von 72 Stellen „bedenklich“: Der ADAC hat die deutschen Küstenstrände untersucht

Die Wassertester des Automobilclubs ADAC haben die Strände an den deutschen Küsten unter die Lupe genommen – und kommen zu einer durchwachsenen Bilanz: Das Wasser an einzelnen Spiel- und Badebereichen von 22 Stränden ist demnach vielfach mit Keimen belastet.

„Besorgniserregend“ nannte Thomas Burkhardt, ADAC-Vizepräsident für Technik, das Ergebnis gestern in Hamburg. In fast einem Viertel der Fälle wurden die Grenzwerte teils mehrfach und oft auch sehr hoch überschritten, Fäkalbakterien fanden sich an 17 Stellen. Die Experten hatten 72 Messstellen eingerichtet und besonders Problembereiche ins Visier genommen.

Der Badegewässerbericht der Europäischen Union hatte erst vor wenigen Tagen nahezu allen Ostseeküsten und 99 Prozent der deutschen Nordseeküste die Einhaltung von EU-Standards bescheinigt: Die deutschen Küsten seien so sauber wie seit 20 Jahren nicht mehr. Der ADAC mutmaßt nun, die EU-Messstellen stimmten nicht immer mit tatsächlichen Badebereichen überein.

„Sehr gut“ für Westerland

Immerhin 38 Stellen der nun vom ADAC gemeinsam mit dem Hydra-Institut untersuchten Stellen bekamen ebenfalls die Noten „sehr gut“ und „gut“. „Mangelhaft“ lautete das Urteil dagegen an vier Stellen, „bedenklich“ an 13. Zu den Siegern gehörten Strandabschnitte in Boltenhagen an der Ostsee sowie in Westerland (Sylt) an der Nordsee, zu den Verlierern Stellen in Kühlungsborn und bei Eckernförde.

Untersucht wurden die Proben auf gesundheitsgefährdende Keime, die zum Beispiel Magen-Darm-Krankheiten oder Hautausschläge zur Folge haben können.  (dpa)