WAS MACHT EIGENTLICH ... Joseph Fischer?
: Villen besetzen

Elvis ist schon lange tot. Paul McCartney hat früher mal gute Musik gemacht. Mick Jagger kümmert sich zwischen den Tourneen um seine Enkel. Und was macht der letzte Live-Rock-’n’-Roller der deutschen Politik? Er kauft sich eine Villa in Grunewald.

Eine Million Euro soll die „Luxusvilla“ gekostet haben, die sich Joseph Fischer und Frau nach Recherchen der Bild-Zeitung zugelegt haben. Verglichen mit der aktuellen Bleibe des Ex-Außenministers (Wohnung in Berlin-Mitte, vierter Stock ohne Fahrstuhl) ein deutlicher Qualitätssprung.

Zwar ist die neue Fischer-Hütte keine „Luxusvilla“ – das wäre in Berlins Upper-Ten-Quartier dann doch etwas kostspieliger geworden –, standesgemäß ist sie für den künftigen „Frederick H. Schultz Class of 1951 Professor for International Economic Policy“ an der Princeton University ganz sicher. Ab Herbst wird der immer noch gern mit seinem Sponti-Kosenamen Titulierte in New Jersey über „Internationale Krisendiplomatie“ dozieren, und wer in der Ivy League spielt, sollte auch daheim repräsentieren können. Prompt wird aus dem vornehmen grünen Viertel – ein Grünen-Viertel.

Auch lange nach dem Abzug der Fußballnationalmannschaft aus dem Schlosshotel hat Grunewald also gute Chancen, Pilgerstätte zu bleiben. Angegraute Fischer-Freunde, die durch die Ligusterhecke spähen, um zu sehen, wie Frau Minu ihrem auf der Manufactum-Gartenliege lagernden Mann aus dem Band „Mein langer Lauf zu mir selbst“ vorliest. So wird’s kommen. So oder so ähnlich. CLPFOTO: ARCHIV