14 Tote bei Anschlag

RUSSLAND Im Bahnhof von Wolgograd (Stalingrad) sprengt sich eine Selbstmordattentäterin in die Luft

WOLGOGRAD dpa/taz | Bei einem Bombenanschlag im Bahnhof der südrussischen Millionenstadt Wolgograd sind den Rettungskräften zufolge mindestens 14 Menschen getötet und etwa 27 verletzt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge handle es sich um einen terroristischen Anschlag einer Selbstmordattentäterin, sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde am Sonntag.

Die Industriemetropole Wolgograd, die bis 1961 Stalingrad hieß, liegt rund 700 Kilometer von Sotschi entfernt, wo im Februar die Olympischen Winterspiele stattfinden. Der tschetschenische Islamistenführer Doku Umarow hatte zu Anschlägen aufgerufen, um die Wettkämpfe zu stören. Der Kreml verspricht aber sichere Spiele.

Die Spiele im Februar gelten als Prestigeprojekt von Präsident Wladimir Putin. Der Kremlchef forderte eine schnelle Aufklärung des Anschlags und sagte Verletzten und Angehörigen unbürokratische Hilfe zu. Erst im Oktober hatte eine Selbstmordattentäterin in der Stadt sechs Passagiere eines Busses mit in den Tod gerissen.

Der Sprengsatz sei am Sonntag am Eingang des Bahnhofs detoniert, so die Behörden. Dort warteten wegen der Neujahrsferien besonders viele Menschen an einer Sicherheitsschleuse auf die Kontrolle ihres Gepäcks. Mindestens 27 Menschen wurden in Kliniken gebracht.

Das Zivilschutzministerium ließ das Gebäude evakuieren. Augenzeugen berichteten, überall liege zersplittertes Fensterglas. Polizisten mit Spürhunden suchten das Gelände ab. Wolgograd verhängte eine dreitägige Trauer. Erst am Freitagabend hatte eine Autobombe vor einer Polizeistation in Pjatigorsk im Nordkaukasus drei Menschen getötet.