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: Verletzter bei Protest

Polizeieinsatz gegen demonstrierende Studenten in Frankfurt. Die legen U- und S-Bahn zeitweise lahm

BERLIN afp/ap ■ Bei einer Protestveranstaltung gegen Studiengebühren ist es gestern in Frankfurt zu Ausschreitungen gekommen. Polizisten hinderten die Demonstranten gewaltsam daran, über eine Brücke ans südliche Mainufer zu gelangen. Dabei wurden Augenzeugen zufolge Schlagstöcke eingesetzt. Mindestens ein Student wurde verletzt, als ihm ein Einsatzwagen über den Fuß fuhr.

Ein StudentInnenvertreter kritisierte das Vorgehen der Polizei als „äußerst brutal“. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass ein Streifenwagen dem Mann über den Fuß gerollt sei. Das Opfer sei mit Verdacht auf einen Knochenbruch ins Krankenhaus gebracht worden. Zudem sei mindestens ein Student festgenommen worden.

Hunderte Studierende protestierten seit Mittag in der Frankfurter City gegen Studiengebühren. Am Rande eines WM-Fußballspiels legten sie den Nahverkehr teilweise lahm. An der Konstabler Wache drangen sie in den S-Bahn-Tunnel ein, woraufhin der Verkehr gestoppt wurde. Auch am Hauptbahnhof sorgten die StudentInnen für Verspätungen. Laut einem Bahnsprecher wurde der Bahnhof zeitweise komplett abgesperrt. Reisende mussten sich ausweisen, um hineinzugelangen.

Auch in Düsseldorf demonstrierten gestern rund 500 StudentInnen gegen Gebühren und das geplante neue Hochschulgesetz in NRW. Sie zogen unbehelligt vom Hauptbahnhof zum Landtag. Ein Sprecher vom Aktionsbündnis gegen Studiengebühren äußerte sich enttäuscht über die geringe Beteiligung. Bundesweit wollen StudentInnen in den nächsten Tagen protestieren, um die Medienpräsenz während der WM zu nutzen.