Rentenkasse steuert auf Defizit zu

BERLIN dpa | Die gesetzliche Rentenversicherung bekommt die Wirtschaftskrise zu spüren: Nach fünf Jahren wird sie 2010 erstmals wieder rote Zahlen schreiben. Die Ausgaben dürften etwa 2 Milliarden Euro über den Einnahmen von knapp 240 Milliarden Euro liegen.

Das Defizit kann aber über die gut gefüllte Rücklage problemlos ausgeglichen werden. Ursache für das Minus sei „die konjunkturelle Entwicklung“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bund, Alexander Gunkel.

Kritisch äußerte sich Gunkel, der die Arbeitgeber an der Spitze des Rentenvorstands vertritt, zu den schwarz-gelben Sparplänen: Der Beschluss, die Beitragszahlungen für Hartz-IV-Empfänger komplett zu streichen, führten bei der Rentenversicherung kurzfristig zu Einnahmeausfällen von rund 2 Milliarden Euro. Bis 2014 summiere sich das bis zu 8 Milliarden Euro. Beitragszahler müssten diese Lücke dann über höhere Beiträge und die Rentner über geringere Rentenanpassungen schließen, deutete Gunkel an.