Garzweiler II: zahlen und fakten

Otzenrath, Spenrath und Holz im Kreis Neuss sind die ersten Orte, die wegen des umstrittenen Braunkohletagebaus Garzweiler II von der Landkarte verschwinden. In einem zweiten Umsiedlungsabschnitt werden die Nachbarorte Immerath, Lützerath, Pesch und Borschemich folgen. Insgesamt 13 Ortschaften und zwölf zum Teil landwirtschaftliche Einzelanwesen werden abgebaggert. 7.600 Menschen sind von der Zwangsumsiedlung betroffen. Knapp 1.700 haben Otzenrath inzwischen verlassen und sich am neuen Standort Otzenrath-neu, wenige Kilometer weiter, niedergelassen. Am 16. Juni hat RWE Power Garzweiler II offiziell in Betrieb genommen. Damit ist eine 600 Millionen teure, 20 Jahre dauernde Vorbereitungszeit zu Ende gegangen. Sie war von langwierigen Genehmigungsverfahren, juristischen Auseinandersetzungen mit Umweltschützern und Eigentümern sowie von zehn Jahren rot-grünen Koalitionskrachs geprägt. Auf einer Fläche von 48 Quadratkilometern steht dem Strommulti RWE nun ein Kohlevorrat von 1,3 Milliarden Tonnen zur Verfügung. Der Anschlusstagebau des erschöpften Garzweiler I soll bis 2045 jährlich bis zu 40 Millionen Tonnen Braunkohle liefern und damit 20 Prozent der Stromversorgung NRWs sicherstellen. HERA