Rettung naht zum Mauerfalljubiläum

GEDENKEN Die East Side Gallery soll Teil der Stiftung Berliner Mauer werden, will deren Chef. Das könnte die Gedenkstätte schützen

Direktor Axel Klausmeier hat den Wunsch bekräftigt, die bedrohte Mauergedenkstätte East Side Gallery unter das Dach seiner Stiftung Berliner Mauer zu holen. „Inhaltlich ist das total richtig“, sagte Klausmeier am Neujahrstag dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). In diesem Jahr jähren sich die Ereignisse rund um die friedliche Revolution und den Mauerfall in der damaligen DDR zum 25. Mal.

Wenn seiner Stiftung die East Side Gallery tatsächlich übertragen werden sollte, müsse sie aber auch dafür ausgestattet werden, so Klausmeier. „Es geht nicht nur darum, in regelmäßigen Abständen ein paar Graffiti abzumachen“, unterstrich er. Vielmehr müsse die Stiftung im Hinblick auf ihre Kernaufgabe politische Bildung ausgestattet werden. Die Stiftung müsse in die Lage versetzt werden, den Ort betreuen und zu einem Punkt der Begegnung machen zu können.

Klausmeier äußerte sich in dem Interview mit dem RBB rückblickend schockiert über die Auseinandersetzungen rund um die East Side Gallery im abgelaufenen Jahr. Schließlich handele es sich bei den Mauerresten um einen Teil des dezentralen Gedenkstättenkonzepts. Überrascht habe ihn jedoch, dass sich Menschen aus ganz unterschiedlichen Gründen für dieses Denkmal starkgemacht hätten. Dies wäre vor 20 Jahren unvorstellbar gewesen.

Anfang Dezember war bekannt geworden, dass die East Side Gallery nach dem Willen des Berliner Senats 2015 in das Eigentum der Stiftung Berliner Mauer übergehen soll. Dafür soll für das Jahr 2015 eine Summe von 125.000 Euro im Berliner Haushalt bereitgestellt werden.

Ein Eigentümerwechsel des mit 1,3 Kilometer noch am längsten erhaltenen Berliner Mauerstück müsse allerdings vom Bund mit der gleichen Summe kofinanziert werden, hieß es. Der Bund wiederum dringt zunächst auf eine gesicherte Finanzierung durch das Land Berlin. Derzeit befindet sich die ehemalige Hinterlandmauer noch im Besitz des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg.

Die East Side Gallery war im Frühjahr 2013 in die Schlagzeilen geraten, weil wegen des Baus von zwei Gebäuden mit Luxuswohnungen auf dem früheren Todesstreifen Teile der denkmalgeschützten Open-Air-Galerie dauerhaft entfernt werden sollen. Dagegen hatte sich ein Proteststurm erhoben. EPD