Straßenblockaden gegen Stromausfälle

ENERGIE Argentinien leidet seit Tagen unter einer Hitzewelle. Viele Klimaanlagen sorgen für einen Zusammenbruch des veralteten Stromnetzes. Regierung gibt privaten Versorgungsfirmen Schuld

BUENOS AIRES epd | Hitze und Stromausfälle prägen den Jahreswechsel in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Zu Wochenbeginn protestierten Tausende Menschen gegen die ständigen Stromausfälle. Wütende Anwohner blockierten mit brennenden Barrikaden aus Autoreifen die Zufahrtsstraßen zu den Stadtautobahnen und die großen Durchgangsstraßen. Die Protestierenden machen die Regierung und die privaten Stromversorger für die seit Tagen anhaltenden Stromausfälle verantwortlich.

Die Einwohner im Großraum Buenos Aires stöhnen seit über zwei Wochen unter einer Hitzewelle. Im heißesten Dezember seit knapp 50 Jahren klettern die Temperaturen täglich auf 38 Grad. Stromausfälle und der Zusammenbruch der Wasserversorgung sind an der Tagesordnung. Einige Stadtviertel sind seit zwei Wochen ohne Strom.

Meteorologen erwarten, dass die Rekordhitze über den Jahreswechsel anhalten wird. Rettungskräfte mussten bereits ältere Menschen aus den oberen Stockwerken von Hochhäusern holen. Wenn der Strom ausfällt, laufen auch die Wasserpumpen nicht mehr. Buenos Aires hat etwa drei Millionen Einwohner, der gesamte Ballungsraum 13 Millionen.

Die Regierung macht die privaten Energieversorger für die Stromausfälle verantwortlich. Kritiker geben dagegen der staatlichen Energiepolitik die Schuld. Die Strompreise sind eingefroren und hochsubventioniert, sodass es für die Verbraucher keine Anreize zum Energiesparen und für die Unternehmen keine Anreize zum Investieren gibt. Bei Hitze laufen überall Klimaanlagen, die die veralteten Kabelnetze schnell überlasten und zusammenbrechen lassen. Argentinien leidet seit Jahren unter Energiemangel. Bei extremen Wetterlagen kommt es immer wieder zu Stromausfällen in dem südamerikanischen Land.