Frank Schirrmacher

Geboren am 5. September 1959 in Wiesbaden als Sohn eines Beamten.

Karriere: Abitur 1979, danach Studium der Germanistik, Anglistik, Literatur und Philosophie an den Universitäten Heidelberg und Cambridge bis 1984. 1988 promovierte er mit einer Dissertation über Franz Kafka und den amerikanischen Dekonstruktivismus.

Im Juli 1985 wird er FAZ-Feuilletonredakteur, im Januar 1989 übernimmt er die Leitung der Redaktion „Literatur und literarisches Leben“. Am 1. Januar 1994 wird Schirrmacher zum Herausgeber der FAZ berufen, mit der Zuständigkeit für Feuilleton und Wissenschaft. Ab 1999 ist er zusätzlich für die Berliner Seiten verantwortlich, einen Lokalteil für die Hauptstadt, der mit einem soziokulturellen Mikroblick auf die Stadt, ihre Politik und Kulturen experimentiert.

Coups: 2001 wechseln drei führende Redakteure des FAZ-Feuilletons zur Süddeutschen Zeitung, kurz darauf folgt der Transfer von jüngeren SZ-Kultur- und -Medienredakteuren nach Frankfurt, der von der übrigen Presse als Revanche gewertet wird. Aufsehen erregt Schirrmacher in der Meinungsbranche u. a. mit der Debatte, ob Frauen als Verlegerinnen und Moderatorinnen „die Bewusstseinsindustrie“ übernehmen und das kulturelle Leben in Deutschland dominieren.

Niederlagen: Das Prestigeobjekt Berliner Seiten wird Ende Juni 2002 eingestellt, ebenso die englischsprachige Beilage der International Herald Tribune – Folgen der Zeitungskrise.

Auszeichnung: Platz 18 des Intellektuellenrankings des Magazins Cicero.

Der Herausgeber: „Die Stunde der Welt. Fünf Dichter – Ein Jahrhundert“ (1996), Ignaz Bubis/Wolfgang Schäuble: „Deutschland wohin?“ (1996), „Die Walser-Bubis-Debatte: Eine Dokumentation“ (1999), „Die Darwin AG. Wie Nanotechnologie, Biotechnologie und Computer den neuen Menschen träumen“ (2001).