„Wir sind ja Hochstapler“

IMPRO-SHOW Das Improtheater Bremen wirft einen Blick in die Zukunft seines Publikums

■ ist Theaterpädagogin, Betriebswirtin und Schauspielerin und leitet gemeinsam mit Gunter Lösel das Improtheater Bremen.

taz: Frau Erichsen, Sie sind in der Lage, in die Zukunft zu schauen ...

Nicole Erichsen: Nun ja, ich sag mal so: wir tun es einfach!

Wie wird es denn, das neue Jahr?

Toll natürlich, aber mehr kann ich Ihnen jetzt noch nicht sagen, denn es geht ja um die Zukunft unserer Zuschauer. Deren Fragen beantworten wir. Die werden, natürlich anonym, auf Zettel geschrieben – und wir sagen oder besser: wir spielen dem Publikum dann seine Zukunft vor.

Seriöse WahrsagerInnen beantworten keine Fragen nach Tod oder Krankheit. Tun Sie das?

Also, wir halten uns erstmal an gar nix. Aber wenn jemand danach fragen sollte, ob ein Freund oder Angehöriger stirbt, dann lassen wir vielleicht einen Wellensittich sterben – wir sind positiv und gehen immer liebevoll mit unseren Zuschauern um.

Auch bei unangenehmen Fragen?

Wir sind ja Hochstapler von Beruf, da passieren nur tolle, großartige Dinge. In unserer letzten Show hat zum Beispiel die BSAG die ganze Weihnachtszeit über die Menschen umsonst Bus und Bahn fahren lassen. Solche schönen Dinge geschehen in unserer Vorstellung!

Und wie steht’s um die Zukunft des Improtheaters?

Selbstverständlich auch großartig! Im Ernst: Das letzte Jahr war ein gutes Jahr für uns, aber das kommende Jahr soll besser werden, denn wir wollen unbedingt unser Impro-Theater-Festival „Fliegende Funken“ wieder an den Start bringen. Das geht aber nur, wenn wir Drittmittel bekommen – und 2013 hat das nicht geklappt, da musste es ausfallen. Wir können das nur realisieren, wenn die Kultur Bremen hinter uns steht. Vielleicht zeigen wir heute Abend auch schon mal, wie toll das werden könnte – als Zugabe!Interview: SCHN

20 Uhr, City 46