Gut geschüttelt

Direktorenwechsel bei der Kölner Keller-Bühne. Auch die Querelen um die freie Spielstätte scheinen beendet

Hanfried Schüttler (53) ist neuer Direktor des Theater der Keller in Köln und der dort angeschlossenen Schauspielschule. „Mit ihm haben wir einen künstlerisch kompetenten und in der Leitung eines Theaters sehr erfahrenen, vielseitigen Regisseur gewinnen können“, sagt Ulrich Wackerhagen, Vorsitzender des Trägervereins des freien Theaters.

Der ehemalige Intendant des Landestheaters Burghofbühne Dinslaken (1992-2000) und Schauspieldirektor am Mainfranken Theater Würzburg (2000-2004) wurde in Essen geboren, klebt aber schon lange am Rheinland. Er lebt in Köln. An seiner neuen Wirkungsstätte hat er bereits 1992 den Brick in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ von Tennessee Williams gespielt, denn nach dem Studium der Theaterwissenschaft, Pädagogik und Soziologie in Köln, wurde er als Schauspieler an der Bochumer Schauspielschule ausgebildet. Zweimal trat er bisher im Theater der Keller auch als Regisseur in Erscheinung. Mit „Mutter Courage“ hatte er vor einem Jahr in Regensburg kein Glück. Es soll ein entbehrlicher Abend gewesen sein.

Schüttler löst in der Domstadt Meinhard Zanger ab, der nach neun Jahren das Theater verlässt. Damals hatte Zanger die Leitung des kellers in seiner schwersten Krise übernommen, ein Konkurs schien kaum abwendbar. Mit stetig steigenden Zuschauerzahlen brachte er das schlingernde Schiff wieder auf Kurs. Doch nach der Mietvertragskündigung 2003, der dreijährigen Unsicherheit über den Verbleib der Spielstätte im jetzigen Haus, dem fehlenden Vertragsangebot und mangelnder Aussicht auf finanzielle Bedarfsdeckung geht er jetzt doch lieber als Intendant des Wolfgang Borchert Theaters nach Münster.

Das theater der keller bleibt erst einmal in der Kölner Südstadt. Der neue Eigentümer hat dem in seiner Existenz bedrohtem Theater eine mehrjährige Verlängerung des Mietvertrages für das Haus zugesagt. PEL