Bremer Politik-Kultur
: Selbständig am Tropf

Die drei Kultur-Institutionen in Vegesack, Bürgerhaus, kuba und Kito, finden, dass der Bremer Kultursenator ihnen seit Jahren eine „aufgabengerechte Finanzausstattung“ verweigert. Kosten und Löhne steigen, die Zuschüsse aber werden gekürzt, ABM-Stellen sind nicht mehr möglich, eine Ersatzfinanzierung gibt es nicht. So begannen sie zu tricksen – mal ohne, meist aber mit Wissen der Kulturbehörde.

Kommentar von Klaus Wolschner

Und sie überzogen ihre Etats – in der Erwartung, dass irgendwie zusätzliches Geld zu ertrotzen sei aus dem Staatssäckel. Und es gab Geld, mal unter der Hand, mal als „Projektmittel“ verkleidet, mal ganz offiziell.

Im Grunde haben sich die Kultur-Vereine in Bremen-Nord also ein Beispiel genommen an der Art, wie der Bremer Senat mit der Solidargemeinschaft von Bund und Ländern umspringt: Alle Jahre wieder wird Sanierungshilfe erpresst. Und wie im Großen wird den Kulturvereinen im kleinen Vegesack gesagt: Macht doch was ihr wollt, ihr seid selbständige Kulturvereine mit ehrenamtlichen Engagement – wir finden Selbständigkeit und Ehrenamt doch gut. Nur das Geld kriegt ihr nicht für das, was ihr „aufgabengerechte Finanzausstattung“ nennt.

Gnade Gott, dass Bremen von der Solidargemeinschaft nicht so behandelt wird, wie es selbst mit den Kultur-Trägervereinen in Vegesack umspringt!