UNTERM STRICH

Vor einem Jahr, am 30. Juni 2009, starb Pina Bausch. Seitdem gibt es viele Fragen danach, wie es mit ihrem Wuppertaler Tanztheater und ihrem Werk weitergeht. Bis 2013 gelten die Verträge, die Pina Bausch noch zu Lebzeiten abgeschlossen hat. Für die künstlerische Leitung haben sich unmittelbar nach ihrem Tod Dominique Mercy, Bausch-Tänzer der ersten Stunde, ihr 15 Jahre jüngerer Assistent Robert Sturm und die erst 2008 nach Wuppertal gekommene Geschäftsführerin Cornelia Albrecht zusammengefunden. Sowohl die Stadt Wuppertal als auch das Land Nordrhein-Westfalen sind bisher nicht von der Zusage einer Weiterfinanzierung abgewichen, trotz Finanzkrise. Die bundesweit beachtete Theaterkrise in der Schwebebahnstadt, die auf ihr Schauspiel in Zukunft verzichten will, trifft das Tanztheater bisher nicht. Der Spielplan verzeichnet etliche Gastspielreisen von Rio bis Hongkong, von Istanbul bis Paris mit Bausch-Klassikern wie „Nelken“ oder „Café Müller“ sowie die Neueinstudierung von „Kontakthof“. Ob, wann und wie es möglicherweise neue Stücke von anderen Choreografen am Wuppertaler Tanztheater geben wird, diese Frage sei noch eindeutig zu früh gestellt, lässt die Stadt und auch das Ensemble wissen. Allerdings dürfe das Haus auf Dauer nicht zur „Bausch-Konserve“ erstarren. Eine Umbenennung des Hindenburgplatzes im Bausch-Geburtsort Solingen ist allerdings in peinlichem kommunalpolitischem Hickhack gescheitert. DPA