Der große Stahl-Deal

ThyssenKrupp besteht auf Vereinbarung mit Weltkonzern Mittal über den Kauf der Arcelor-Tochter Dofasco

DÜSSELDORF dpa ■ Der Düsseldorfer Stahlkonzern ThyssenKrupp rechnet weiter damit, die kanadische Arcelor-Tochter Dofasco übernehmen zu können. Das Unternehmen habe mit dem indischen Konzern Mittal Steel dazu vor fünf Monaten einen bindenden Vertrag abgeschlossen, heißt es in einer gestern von ThyssenKrupp verbreiteten Erklärung. Mittal habe sich damit verpflichtet, im Falle einer Übernahme von Arcelor die Tochter Dofasco an ThyssenKrupp zu veräußern, hieß es beim größten deutschen Stahlproduzenten.

„ThyssenKrupp geht nach wie vor davon aus, dass Mittal Steel diese Verpflichtung honoriert und die Veräußerung unmittelbar nach Abschluss der Transaktion von Arcelor vollziehen wird“, sagte ein Konzernsprecher. Arcelor hatte am Sonntag einer Fusion mit Mittal zugestimmt, sich aber gegen einen Verkauf von Dofasco ausgesprochen. Mittal hat unterdessen eingeräumt, dass es zwischen Arcelor und Mittal bislang nicht zu einer Einigung über die Zukunft von Dofasco gekommen sei. Dies solle nach Abschluss der Fusion erfolgen. Mittal Steel sei aber an einem Verkauf von Dofasco an ThyssenKrupp interessiert, verlautete aus dem Umfeld der Unternehmen.

Arcelor hatte ThyssenKrupp im Januar bei einem Bieterrennen um Dofasco ausgestochen, war wenige Tage später aber selbst zum Übernahmeziel von Mittal geworden. Der indischstämmige Mittal-Chef Lakshmi Mittal hatte in seinem Übernahmeangebot für Arcelor angekündigt, Dofasco für 3,8 Milliarden Euro an ThyssenKrupp veräußern zu wollen. ThyssenKrupp will mit dem Erwerb von Dofasco auf dem amerikanischen Markt besser Tritt fassen. Als Alternative hatte die Düsseldorfer Gesellschaft den Bau eigener Fabriken ins Auge gefasst.

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