leserbriefe
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Reines Bremer-Sein langt nicht

■ betr: „Spektakel mit Sparzwang“, taz bremen vom 30. 6. 2010

Die Breminale kommuniziert weder gegenüber Pressevertretern noch gegenüber Programmpartnern oder Konkurrenzveranstaltern einzelne Gagen – das hielten wir für unprofessionell. Dass André Stuckenbrok von der „MS Treue“ in der taz und Wolfgang Gerhardy vom Lagerhaus in der Zett dennoch naiv und uninformiert über einzelne Gagen spekulieren, ist eine Unverschämtheit den betroffenen Bands und allen Partnern der Breminale gegenüber. Es ist unprofessionell und entbehrt jeder Grundlage (...) die von ihm genannte Gagenhöhe ist frei fantasiert.

Wir können aber so viel verraten: Von der Summe, die Herr Stuckenbrok in der taz der Band Selig zuschreibt, müssen und können die Breminale und ihre Partner im Schnitt das gesamte Programm eines ganzen Veranstaltungszeltes für fünf Tage mit täglich drei bis fünf Bands finanzieren. Die Breminale hat ein Gesamtbudget von ca. 260.000 Euro, davon werden als Fehlbedarfsfinanzierung 85.000 vom Bremen Marketing der WFB und vom Senator für Kultur gefördert. Der Rest muss sich aus Spenden, Sponsoring und Getränkeverkauf finanzieren.

Das mag Herr Jakob „hoch subventioniert“ finden, wahrscheinlich hat er aber gar nicht verstanden, was es heißt. Denn davon werden auch nicht, wie er schreibt, an die 100.000 Euro als Gagen ausgegeben, sondern um 90.000 kosten sämtliche Honorare, Reisekosten, Hotelzimmer, Gema-Gebühren, Steuern und Sozialabgaben, Essen und Trinken und Materialien des gesamten künstlerischen Programms inklusive Kinderprogramm und Platzbespielungen. Wie weit wir da mit 8.000 Euro für eine einzige Band kämen, kann jeder selbst ausrechnen. (...)

Als Programmgestalter der Breminale können wir nur einen Bruchteil der uns erreichenden Bewerbungen ins Programm nehmen. (...) Reines Bremer-Sein qualifiziert allerdings aus unserer Sicht noch nicht für einen Breminale-Auftritt – und schon gar nicht für Gagen, von denen Herr Stuckenbrok offenbar träumt. (...)

Herr Jakob hat, bei Licht besehen, nicht mal eine Gruppe gefunden, die bei der Breminale mehr verdienen wollen würde, auch keine konkrete Gagenforderung – nur einen Ko-Veranstalter, der sich mit einer schlicht erlogenen Gagen-Geschichte aufspielt und dabei seiner eigenen Programmpolitik und Breminale-Teilnahme widerspricht. (...) CARSTEN WERNER und SUSANNE v. ESSEN, künstlerische Leitung der Breminale