Metronom rollt zu Markte

PRIVATBAHN Die Metronom-Gesellschaft könnte ins Ausland verkauft werden. Celles Landrat fordert den Verbleib des Unternehmens in Norddeutschland

Aus Kartellgründen muss die Deutsche Bahn ihre Metronom-Anteile verkaufen

Die blaugelben Metronom-Züge bieten der Deutschen Bahn auf etlichen Strecken quer durch Niedersachsen Paroli. Angesichts des bevorstehenden Verkaufs wächst die Sorge um die Zukunft der niedersächsischen Privatbahn und den Wettbewerb auf der Schiene.

In einem Appell an Land und Bund hat Celles Landrat Klaus Wiswe (CDU) am Mittwoch gefordert, die Gesellschaft an ein norddeutsches Unternehmen zu verkaufen. Bevorzugt werde die EVB mit Sitz in Zeven, ansonsten habe auch die Hamburger Hochbahn Interesse bekundet.

Den Verkaufsplänen steht Metronom ohne eigenes Zutun gegenüber: Die Deutsche Bahn hat den britischen Metronom-Mehrheitseigner Arriva übernommen, muss die deutschen Töchter aber aus Kartellgründen weiterverkaufen. Als Interessenten kämen finanzkräftige Unternehmen insbesondere aus dem Ausland in Betracht. Dabei werde die Deutsche Bahn sich so verhalten, dass die Metronom-Gesellschaft als Konkurrent eher geschwächt wird, schreibt Wiswe. Nach Gesprächen auch mit dem Land Niedersachsen werde eine norddeutsche Lösung favorisiert.

Zwar hat das Verkehrsministerium sich bereits für eine Wahrung des Wettbewerbs beim Verkauf der Metronom-Bahn und der Arriva-Busgesellschaften in Niedersachsen stark gemacht. Eine Festlegung auf einen Verkauf an die EVB wollte eine Sprecherin am Mittwoch aber nicht bestätigen.  (dpa)