KOMMENTAR: KAIJA KUTTER ÜBER GRATIS-KITA
: Arme entlasten

Keinem Kind sollte der Zugang zu einer Kita verwehrt sein, nur weil die Eltern zu wenig Geld haben

Die Linke spricht das Thema Kita-Gebühren dort an, wo es wirklich weh tut. Es darf nicht sein, dass die Gebühren und das Kita-Essengeld ein Viertel des sowieso schon wenigen Geldes auffrisst, das Hartz IV-Familien für ihr Kind zur Verfügung haben.

Die Kita-Gebühren wurden in der Vergangenheit damit begründet, dass nichts Wert zu sein scheint, was nichts kostet. Aber hier werden Familien belastet, die von allen Kindergelderhöhungen gar nichts haben und denen jetzt die Bundesregierung sogar noch das Elterngeld kürzt. Eine Korrektur der Gebührentabelle am unteren Bereich ist überfällig. Und auch bei den oberen Einkommen muss man überprüfen, wo Familien zu früh als „Besserverdienende“ eingestuft wurden.

Die Gratis-Kita für alle wäre angesichts der Haushaltslage unrealistisch. Unter diesen Bedingungen ist es richtig, sich auf die ärmeren Familien zu konzentrieren. Keinem Kind sollte der Zugang zu einer Kita verwehrt sein, nur weil die Eltern wenig Geld haben. Hier zu sparen, hat nur erhöhte Kosten bei den Hilfen zur Erziehung zur Folge. Da hat die Linke recht.

Für eine Stadt, die sich mit dem Prädikat „familienfreundlich“ schmücken will, reicht es nicht aus, berufstätigen Eltern Kinderbetreuung im notwendigen Umfang zu garantieren. Für viele Familien sind Kita-Plätze in Hamburg einfach nur teuer.