Großes für Kleine!

Die politische Dimension kindlicher Existenzen ist spätestens seit der Bundespräsidentenwahl allen klar: „Ich stell‘ mir das wunderschön vor, wenn ein Kinderlachen durch Schloss Bellevue geht, wenn‘s da ein bisschen zackiger zugeht“, sagte die Kanzlerin beim Empfang der CDU/CSU-Fraktion für die Wahlleute der Union. Kleine Kinder als Wahlempfehlung fürs höchste Amt im Staate – da soll ein Kellner nochmal schief gucken, wenn der Nachwuchs im Restaurant von sich hören macht. Dass Merkel als Super-Nanny der Nation das Wort „zackig“ wählt, um den Umgang mit Kindern zu charakterisieren, hat hingegen geringeren Vorbildcharakter. Welche Folgerungen diese staatspolitischen Erwägungen für die konkrete Wochenendgestaltung haben, ist schnell erklärt: Man besuche einfach mal Schloss Schönebeck, das Bellevue von Bremen-Nord. Geöffnet am Sonntag zwischen 10 Uhr und 12.30 sowie zwischen 15 und 17 Uhr.

Im Universum hingegen harren naturkundliche Fragestellungen: Warum haben Schlangen eine gespaltene Zunge? Welches Tier hat den feinsten Geschmackssinn? Wer hat Ohren an den Beinen? Am Mittwoch um 16 Uhr gibt der Biologe und Neurophysiologe Peter Spork Einblicke in die Spitzenleistungen der Tier- und Pflanzenwelt. Anhand von zahlreichen Beispielen erläutert er, laut Ankündigung „kindgerecht“, welchen Nutzen solche Höchstleistungen haben und welches die originellsten Spitzenleistungen sind. Dabei stellt er auch den Kiefernprachtkäfer vor, der einen Waldbrand bereits aus 80 Kilometern Entfernung orten kann. Und erklärt, warum Bäume nicht höher als 130 Meter werden können. Die 70-minütige Veranstaltung wird für Kinder ab acht Jahren empfohlen. HB