Grenzwerte überschritten

STICHPROBEN Gesundheitsbehörde meldet mehr Arznei-Rückstände in tierischen Lebensmitteln

Mehr als ein Prozent der Proben weisen zu hohe Rückstände an Arzneimitteln auf

Die Gesundheitsbehörde schlägt Alarm – und gibt gleichzeitig Entwarnung. Das Institut für Hygiene und Umwelt (HU) habe in Stichproben tierischer Lebensmittel von Fleisch bis Honig im vergangenen Jahr häufiger Rückstände von Arzneimitteln gefunden als in den Jahren zuvor. Grund für die gestiegene Zahl aufgedeckter Überschreitungen seien aber bessere Kontrollen.

Von 679 untersuchten Stichproben wiesen sieben zu hohe Rückstände von Medikamenten aus der Veterinärmedizin auf. Mehr als ein Prozent der Proben war also belastet. In den Jahren zuvor war nur jede 500. Probe zu hoch belastet gewesen. Gleiches gilt für die Untersuchung sogenannter Verdachtsfälle. Hier lag die Beanstandungsquote im vergangenen Jahr bei zwölf Prozent, statt bei ein bis zwei Prozent in den Jahren zuvor. Alle beanstandeten Lebensmittel wurden von der Gesundheitsbehörde sofort aus dem Verkehr gezogen.

Die Gesundheitsbehörde sieht allerdings nicht unbedingt eine größere Medikamentenflut in der Nahrung als Ursache für die gestiegene Zahl aufgedeckter Grenzwert-Überschreitungen. Neue Untersuchungsmethoden und verbesserte Analyseverfahren dürften dazu geführt haben, dass Rückstände identifiziert wurden, die früher einfach unentdeckt geblieben sind.

Die tierischen Lebensmittel, die außerhalb der Europäischen Union hergestellt wurden, werden bei Eingangskontrollen direkt am Hamburger Hafen und am Flughafen Fuhlsbüttel vom Gesundheitsbehörden angeschlossenen Veterinäramt in Empfang genommen. Von dort werden sie an das Hygiene-Institut überstellt und dort analysiert.  MAC