Dr. Lydia Hasenhündl, Internistin

Was schrecklich zugenommen hat, sind die Verwaltungsaufgaben. Man sitzt täglich gut drei Stunden am Computer wegen Abrechnungen, da müssen wir quasi das Geld eintreiben für die Kassen – neben der Stationsarbeit versteht sich. Internisten behandeln im Grunde alles, vom akuten Bauch bis zur Nervenkrankheit, das ist alles innere Medizin. Die Bereitschaftsdienste dauern so 28, 29 Stunden, manchmal noch länger: Morgens übernehme ich den Pieper, dann ist Stationsarbeit, meistens fällt die Mittagspause aus, weil Anrufe kommen, dann Nachtdienst mit zwei Stunden Schlaf – aber nicht am Stück. Am nächsten Morgen: Übergabe, dann läuft man natürlich noch bei der Visite mit, Ende ist gegen 10.30 Uhr. Aber bezahlt wird nur bis acht Uhr: Die Patienten-Versorgung machen wir nur noch in der Freizeit. Bei uns am Zentralkrankenhaus Ost hat man in der Regel fünf Dienste pro Monat, an kleineren Häusern ist das oft mehr.