Richterin Heisig tot aufgefunden

SUIZID Prominente Juristin nahm sich selbst das Leben. Grund: private Probleme

BERLIN dpa/taz | Die prominente Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig hat sich selbst getötet. Das teilte ein Staatsanwaltssprecher am Sonntag mit. Die Leiche der 48-jährigen vermissten Frau war am Samstag in einem Waldstück im Norden Berlins gefunden worden.

Heisig hatte als Richterin am Amtsgericht Tiergarten das sogenannte Neuköllner Modell initiiert. Sie sorgte dafür, dass kriminelle Jugendliche bei kleineren Delikten schnell bestraft werden und nicht erst Monate später. Damit soll eine erzieherische Wirkung erreicht werden. Seit Juni werden die beschleunigten Verfahren berlinweit angewandt, vor rund zwei Jahren begannen sie für Neukölln.

Die Berliner Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) würdigte die Arbeit der „außerordentlichen“ Juristin: „Wir werden Frau Heisig und ihr großes Engagement vermissen. Sie hat sich um die Berliner Justiz verdient gemacht“, sagte die Senatorin. In Justizkreisen hieß es, Heisig habe persönliche Probleme gehabt.

Das mysteriöse Verschwinden der Richterin, die als zuverlässig und pflichtbewusst galt, hatte große Besorgnis in Berlin ausgelöst. Bis zuletzt hatte man gehofft, man werde die couragierte und sportliche Frau unversehrt finden. Von einer Entführung war die Polizei von Anfang an nicht ausgegangen.