leserInnenbriefe
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Absurde Überschrift

■ betr.: „Knüppeln wie im Folterstaat“, taz.de vom 29. 6. 2010

Was ich heute unter dem Titel „Knüppeln wie im Folterstaat“ lese – das macht mich nahezu sprachlos. Die Pöbeleien einer Gruppe zum Teil vorbestrafter Gewalttäter gegen Polizisten werden zur „Zivilcourage“ verklärt. Die beiden Polizisten aus dem bekannten Video – die „Mittel des unmittelbaren Zwangs“, so heißt das im Juristendeutsch, anwenden – werden zu Bütteln eines „Folterstaats“ gemacht. Kennt der Autor auch nur einen einzigen Folterstaat? Hat er mal erlebt oder gehört oder gesehen, wie dort geknüppelt wird? Wie kann man auf eine so absurde Überschrift kommen? Kein einziges Wort darüber, dass ein Polizist mit Schädelbruch im Krankenhaus liegt und um ein Auge bangen muss! Ist dieser Versuch, einem Menschen die Gesundheit zu zerstören oder gar das Leben zu nehmen, keine Silbe wert, kein Wort der Kritik? Mir scheint, in diesem Kommentar ist jedes Maß verloren gegangen. ROBERT HUMMEL, Berlin

Quittung für die Sparkasse

■ betr.: „Rechtsrock in der ‚Symphonie‘“, taz nord vom 19. 6. 2010

Nun hat die Sparkasse „Stade Altes Land“ die Quittung! Nur aus Profitdenken hat man den vorigen Eigentümer raus gepresst! Als die Bank auch noch die Ehefrau als Bürgin wollte, stellte die Familie Rückel die bis dahin immer pünktlich gezahlten Raten ein! Diese Sparkasse Stade Altes Land. WERNER RUECKEL, Braunschweig

Überflüssig wie ein Kropf am Bein

■ betr.: „Autobahn durchs Moor“, taz nord vom 10. 6. 2010

Artikel, Karte und Kommentar zeigen, dass die A 22-Planung mit Scheuklappen betrachtet wurde, die den Tunnelblick auf das Gebiet von Wilhelmshaven bis zur Elbe beschränken. Die Entlastung der A 1 und des bestehenden Elbtunnels ist ein Märchen, das von Politikern und Kammerpräsidenten immer wieder gerne aufgetischt wird. Ein Blick in die amtlichen Unterlagen des Raumordnungsverfahrens zeigt: Die Entlastung wird je nach Variante drei Prozent bis höchstens fünf Prozent betragen. Fazit: Diese Holländerrennstrecke nach Skandinavien ist so überflüssig wie ein Kropf am Bein (aber viel schädlicher und teurer). PETER SCHÜHE, Loxstedt