Nicolas Sarkozy (55), französischer Präsident und Medienpolitiker, hat Rémy Pflimlin für die Spitze des französischen Staatsfernsehens France Télévision nominiert. Der Führungswechsel, der noch von beiden Kammern des Parlaments und den Aufsichtsgremien des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Frankreich bestätigt werden muss, ist höchst umstritten. In einem Manifest protestierten zuletzt 100 Persönlichkeiten aus Film, Fernsehen und Politik gegen die Ernennung des France-Télévisions-Chefs durch Sarkozy protestiert. Dies gefährde die Unabhängigkeit der beiden Sender France 2 und France 3 und stelle einen nicht tolerierbaren Rückschritt gegen frühere, staatsfernere Besetzungsmodalitäten dar. Pflimlin, der schon einmal Chef von France 3 war und zuletzt die Sanierung des nationalen Pressevertriebs Presstalis leitete, löst Patrick de Carolis ab. Der hatte sich 2008 heftig mit Sarkozy angelegt und galt seitdem als „Auslaufmodell“. Damals bezeichnete er eine Äußerung Sarkozys über das Programm der Sender öffentlich als „falsch, dumm und zutiefst ungerecht“. (dpa)