Brainstorm

Vielen gilt er als Vordenker der Umweltbewegung und 1983 erhielt er den Alternativen Nobelpreis: Leopold Kohr (1909 -1994). Heute um 18.30 Uhr wird im Haus der Wissenschaft eine Ausstellung eröffnet, die dem Nationalökonom und Wirtschaftsphilosophen gewidmet ist und „Das menschliche Maß“ heißt. Kohr gilt als der Begründer des Mottos „Small is beautiful“ und widersprach schon früh der Ideologie vom stetigen Wirtschaftswachstum. Er hat einst den Anarchismus als „die edelste der Philosophien“ gelobt. Allerdings hinzugefügt: „Eine Gesellschaft kann nur ohne Staat und ohne Regierung leben, wenn der Einzelmensch so ethisch erzogen ist, dass es niemandem einfallen würde, in den Bereich des anderen einzudringen.“ Und davon sind wir ja noch sehr weit entfernt. Was Kohr sonst so gedacht und gesagt hat, auch zur menschengerechten Stadt- und Verkehrsplanung, kann man dann noch bis 4. September im Haus der Wissenschaft sehen und nachlesen.

Eher nicht so im Kohr’schen Sinne ist wohl die heutige Raumfahrt, um die es dann am Samstag um 11 Uhr im Haus der Wissenschaft geht. „Chancen, Risiken und Grenzen der bemannten Raumfahrt“ lautet der Titel des Vortrages, für dessen umfängliche Darstellung allerdings – wie immer in der Reihe „Wissen um elf“ – nur 30 Minuten Zeit zur Verfügung stehen. Also deutlich weniger als eine Schulstunde, die der ehemalige Gymnasiallehrer für Mathe und Physik Ulrich von Kusserow da Zeit hat. Er war viele Jahre Vorsitzender der Bremer Olbers-Gesellschaft und ist auch Mitglied der Astronomischen Gesellschaft.

Wer sich dem Jenseitigen hingegen lieber aus einer ganz anderen Perspektive nähern will, kann sich am Sonntag um 15 Uhr an den Domtreppen einfinden. „Zwischen Himmel und Erde – Bremens Engel“ ist das Thema eines einstündigen Rundganges, der die Engelbilder dieser Stadt im Wandel der Jahrhunderte beleuchtet. mnz