Schnipp, schnapp!

DIY Neues Jahr, neues Shirt! Nein, nicht shoppen gehen – machen Sie einfach eins aus zwei alten. Upcycling ist das Gebot der Stunde. Wir zeigen, wie’s geht

ANLEITUNG ANNE HAEMING

Geben Sie’s zu: Sie haben sich zum Jahresbeginn fest vorgenommen, endlich mal wieder Ihren Kleiderschrank zu entrümpeln. Oder Sie haben das sogar schon gemacht, als kathartischen Akt, um gereinigt in den Januar zu starten. Und natürlich wollen Sie weniger Klamotten kaufen, Mode nachhaltiger konsumieren. Respekt!

Die tolle Nachricht: Wir helfen Ihnen dabei. Denn Sie müssen T-Shirts und Hemden nicht in die Altkleidertonne werfen, wenn sie nicht mehr gefallen, beim Waschen eingegangen sind oder dieser miese Bügelbrandfleck nicht zu übersehen ist. Machen Sie einfach ein neues Kleidungsstück aus zwei alten. Dafür gibt es sogar ein Wort: Upcycling nennt sich das ganze – der Trend hat sich etabliert. Taugt auch für den Heimgebrauch, geht ganz leicht, versprochen:

Zutaten:

1 Nähmaschine

2 alte T-Shirts. Ungefähr gleich groß, möglichst unterschiedlich in Farbe oder Muster, gerne mit Brusttasche. Und sonst so: Maßband, Lineal, Stecknadeln, Schneiderkreide, Nahttrenner, Faden, Schere.

Und so wird’s gemacht:

1. Legen Sie die beiden T-Shirts nebeneinander und bestimmen Sie, welches das Haupt-Shirt (ab jetzt: Shirt 1) sein soll und von welchem Sie nur ein Stück übernehmen wollen (nennen wir es, Überraschung, Shirt 2). Wenn eines von beiden einen Fleck an einer bestimmten Stelle hat oder zu kurz ist, ergibt sich diese Entscheidung von allein.

2. Nehmen Sie Shirt 1, drehen es auf links und messen, wie lang es ist, von der Mitte des Halsausschnitts bis zum Saum. Jetzt ausrechnen, wie viel zwei Drittel dieser Länge sind. Nun Maßband am Saum anlegen und jeweils entlang der rechten und linken Außenkante nach zwei Dritteln den Stoff markieren. Am besten mit Schneiderkreide jeweils einen kurzen Strich ziehen, zwei Stecknadeln festpinnen geht aber auch. Beide Markierungen mit Schneiderkreide verbinden, quer übers T-Shirt. Am besten, Sie nehmen ein Lineal.

3. Nehmen Sie Shirt 2 (na, schon auf links gedreht?) und übertragen die Zwei-Drittel-Länge von Shirt 1, ebenfalls vom unteren Saum aus messend. Addieren Sie rechts und links einen Zentimeter (Profis nennen das „Nahtzugabe“) und machen eine zweite Markierung. Auf Höhe der oberen Markierung den Querstrich ziehen.

4. Trennen Sie die Nähte von Shirt 1 und Shirt 2 an den Außenkanten bis zu den Markierungen auf. Schneiden Sie nun die Vorderseite (!) der beiden Shirts entlang des Querstrichs ab.

5. Jetzt den Ausschnitt von Shirt 2 einfach auf das entstandene Loch in Shirt 1 legen, logo, Saum nach unten. Nicht vergessen, beides ist auf links gedreht, die Außenseite des Shirt-2-Stücks dürften Sie also nicht sehen. Jetzt entlang der Kanten mit Nadeln feststecken.

6. Ab an die Maschine, festnähen, Faden abschneiden. Fertig.

Für Fortgeschrittene:

Wer sich traut, kann auch von der Schulternaht aus ein mittelgroßes Quadrat austauschen, auf Vorder- und Rückseite. Oder seine Hemden aufpimpen und Ärmel und Rücken gegen die eines anderen austauschen.Oder eben Ärmel gegen Hosenbein.

Mehr über Upcycling-Mode gibt es anlässlich der Fashion Week auf Seite 44, 45.