NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

BergfestDer Debütfilm von Florian Eichinger stellt die Frage, wie Männlichkeit und Reife möglich sind, wenn ein Sohn von seinem getrennt lebenden Vater Desinteresse, Demütigung und Distanzlosigkeit erfahren musste. „Bergfest“ rechnet mit dem übergriffigen Hedonismus der Vorgeneration ab. Der Sohn hält dem Vater etwa vor, dass er ihm als Kind intime Details aus dem Sexleben mit seiner Mutter aufgedrängt habe. 2008 bereits fertig, hat „Bergfest“ eine Weltreise als Festivalfilm und zahlreiche Auszeichnungen hinter sich. So ist der Film nicht als Nachgeplapper der Missbrauchsdebatte zu verstehen, vielmehr zeichnet ihn aus, dass er die sexuelle Belästigung umfassender als Symptom für den Mangel an Empathie zwischen Vater und Kind begreift. „Bergfest“ ist eine Übersetzung von Thomas Vinterbergs „Festen“ in die Enge einer Alpenhütte und den Minimalismus der doppelten Paarkonstellation. Doch folgt Eichinger nicht dem wüsten Kamerastil der Dogma-Schule, sondern arbeitet mit der Melancholie der Winterlandschaft und dem Topos des fremd gewordenen Hauses. Der aggressiven Unerbittlichkeit im Kampf zwischen Vater und Sohn setzt der Film ein Zeitgefühl entgegen, in dem Stille möglich ist. fsk

PredatorsDie Idee dieses in Nachfolge Schwarzeneggers bereits fünften „Predator“-Films: „Wouldn’t it be cool, if …?“ Wäre es zum Beispiel nicht cool, wenn sich die erste Hälfte des Films wie die gerade abgeschlossene Mysteryserie „Lost“ anfühlt? Wenn ein Predator zum Samuraiduell antritt? Wäre es wohl auch, wenn „Predators“ nicht bloß vollgestellt mit solchen halb zu Ende gedachten Ideen wäre. Statt am guten Genrehandwerk orientiert sich der Film an der Logik der Checkliste: Gut ist, was abgehakt ist, Umsetzung egal. Als Raubtier gesprungen, als Aufkleber im Sammelalbum gelandet. In 20 Kinos