DEUTSCHER ARBEITSMARKT
: Krise relativ gut überstanden

PARIS | Deutschland ist das einzige Industrieland in der OECD, in dem die Arbeitslosigkeit wieder unter den Stand vor der Wirtschaftskrise gefallen ist. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gestern mitteilte, sank die Arbeitslosenquote in Deutschland zwischen Dezember 2007 und Mai 2010 kalenderbereinigt von 7,9 auf 7,0 Prozent. In den anderen OECD-Staaten betrug die Quote im Mittel 8,6 Prozent. Grund seien flexible Arbeitszeitregelungen in den Betrieben und ein relativ hoher Anteil von staatlich geförderter Kurzarbeit. Hinzu komme die stark auf Technologie ausgerichtete Produktion. Sie bringe Unternehmen dazu, qualifizierte Arbeitskräfte auch in Krisenzeiten „zu horten“.

Probleme sieht die OECD in Deutschland bei der immer noch hohen Langzeitarbeitslosigkeit. So waren 2009 hier knapp 62 Prozent der Arbeitslosen länger als 6 Monate ohne Job. Im OECD-Mittel waren es nur rund 40 Prozent. 45 Prozent der deutschen Arbeitslosen hatten sogar länger als 12 Monate keine Beschäftigung, im Schnitt der anderen OECD-Staaten waren es nur 23 Prozent. (afp)