Wer ist die oder der beste Sozi im Land?

Der Parteichef, die Fraktionschefin, die Rathauschefin und der Sunnyboy: Vier mögliche Rüttgers-Herausforderer

Das erste Zugriffsrecht auf den Posten des Herausforderers hat qua Amt Landeschef Jochen Dieckmann (58). Von seinen Kritikern als „lebende Büroklammer“ verschrien, ist der ehemalige Justiz- und Finanzminister für die programmatische Neuaufstellung der NRW-SPD zuständig. Aus der Tagespolitik hielt sich Dieckmann bisher weitgehend heraus – auch hat er noch keine Ansprüche auf die Spitzenkandidatur angemeldet. Vorteil: Erfahren. Besteht jede Zahlenschlacht mit Rüttgers. Nachteil: Alter. Nicht gerade ein geborener Wahlkämpfer für Marktplätze und Bierzelte.

Der schwarz-gelben Landesregierung als oberste Gegenspielerin im Parlament bekannt ist SPD-Fraktionschefin Hannelore Kraft. Die 45-jährige Ex-Forschungsministerin hat bisher vor allem mit Brachial-Opposition auf sich aufmerksam gemacht. Gegner finden sie „schrill“ und vermissen Tiefgang. Rüttgers nennt sie „die Abgeordnete Kraft“. Vorteil: Jung und aus der SPD-Hochburg Ruhrgebiet. Nachteil: Nur laut reicht nicht.

Immer wieder von Parteifreunden in Position gebracht wird Bonns Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann (57). Die Ehefrau des Landeschefs ist SPD-Bundesvize – hat offiziell aber keine Ambitionen auf die Rüttgers-Nachfolge. Vorteile: Erfolgreich in der Ex-Bundeshauptstadt – und der Bundespartei. Nachteile: Alter. Landespolitisch unerfahren.

Als chancenreichen Außenseiter würden Buchmacher wohl Frank Baranowski (44) empfehlen. Der Oberbürgermeister von Gelsenkirchen und Ex-Landtagsabgeordnete ist eines der wenigen SPD-Talente. Vorteil: Braungebrannt, hat den jetzigen CDU-Verkehrsminister Oliver Wittke 2004 vom OB-Stuhl verdrängt. Nachteil: Außerhalb der Schalker Stadtgrenzen unbekannt. KAN, TEI