Amnesty prangert Polizeigewalt an

GEWALT IM DIENST Mangelnde Strafverfolgung von gewalttätigen Polizisten: Amnesty International verlangt eine Kennzeichnungspflicht für Beamte, Videoüberwachung von Polizeiwachen und unabhängige Untersuchungen

BERLIN taz | Rostock, 2. Juni 2007: Die Fotojournalistin KI dokumentiert nebenstehend, wie Polizisten auf sie zurennen. Sie fotografiert weiter, bis sie Hiebe mit einem Schlagstock erhält. Sie brüllt, dass sie Journalistin ist, doch sie wird erneut auf Knie, Handgelenk und Kopf geschlagen. Die Beamten haben den Namen ihrer Einheit auf ihrer Uniform überklebt. KI erstattet später Strafanzeige. Der Fall wird verschleppt, die Fotos werden zunächst nicht zur Kenntnis genommen. Im September 2009 stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren endgültig ein.

Mit dem Fall KI und weiteren Beispielen prangerte Amnesty International gestern die unzureichende Strafverfolgung von gewalttätigen Polizeibeamten in Deutschland an. Die Menschenrechtsorganisation verlangt: Namensschilder zur Identifikation von Beamten, Audio- und Videoüberwachung in Polizeirevieren und unabhängige Untersuchungen.

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