Brauner Geburtstag

RECHTSEXTREME Ein Jahr NPD im Kreis Goslar. Experten halten die regionale Szene für besonders effektiv

Es gibt etwas zu feiern: „Fast auf den Tag genau vor einen Jahr gründete sich der Kreisverband Goslar der NPD“, erklärt dessen Vorsitzender Patrick Kallweit im Internet. Wo die rechtsextreme Partei das tun will, steht nicht da. Nach taz-Recherchen kommen Kallweit, seine Kameraden sowie „Freunde und Mitstreiter aus der gesamten Harzregion“ am Samstag im Lokal „Zum Löwen“ in Bad Harzburg zusammen. Dort wird immerhin bestätigt, man habe „eine Großveranstaltung“.

„Im Westteil des Harzes versuchen junge Neonazis die regionale Verankerung auszubauen“, sagt David Janzen von der Braunschweiger Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt, „und das gelingt“. Hier arbeiten NPD und „Freie Kameradschaften“ mit Gesinnungsgenossen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammen. Und so wird nun neben dem sächsischen Fraktionschef Holger Apfel auch Matthias Heyder erwartet, NPD-Vorsitzender in Sachsen-Anhalt.

Innerhalb der Partei zählt Kallweit, Mitte 20, zum relativ neuen Typ des gebildet auftretenden Kaders. Er versucht derzeit auf dem Rechtsweg, für einen Kameraden in den Rat seiner Heimatgemeinde Vienenburg (Kreis Goslar) nachzurücken. Die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes steht aus. AS