EU bereit zu Abkommen mit Moskau

Nach einem Beitritt Russlands zur WTO will Brüssel über Freihandel reden

HELSINKI/BRÜSSEL dpa ■ Die Europäische Union will über ein Freihandelsabkommen mit Russland verhandeln, sobald Russland der Welthandelsorganisation WTO beigetreten ist. Dies sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso gestern in Helsinki: „Das wäre sehr bedeutend für die europäische Wirtschaft.“ Die Beziehungen zu Russland sollten eine neue Priorität bekommen.

Die EU-Kommission, die geschlossen zu einem Treffen mit der neuen finnischen EU-Ratspräsidentschaft gereist war, beschloss auch einen Vorschlag für einen neuen Vertrag über die Beziehungen zwischen der Union und Moskau. Dieser Vertrag soll das Partnerschafts- und Kooperationsabkommen ablösen, das Ende 2007 ausläuft. Eine Sprecherin der EU-Kommission sagte, die Behörde hoffe darauf, bis Ende dieses Jahres das grüne Licht der 25 EU-Regierungen für den Vertrag über die neuen Beziehungen zu Russland zu bekommen.

Voraussetzung für den WTO-Beitritt Russlands ist unter anderem eine Einigung in der Frage der Überflugrechte europäischer Fluggesellschaften auf dem Weg nach Fernost. Russland verlangt für das Überfliegen Sibiriens Gebühren, die die EU für illegal hält.