Terrorverdächtige ausgetrickst

OSLO dpa | Norwegens Polizei hat drei Terrorverdächtige bei der Beschaffung von Sprengstoff ausgetrickst. Wie Osloer Medien am Freitag berichteten, versuchten die am Vortag in Norwegen und Deutschland festgenommenen Männer, Chemikalien für Bomben mit Wasserstoffperoxid als Grundstoff in Apotheken zu kaufen. Die Fahnder ließen ihnen nach einer angeblich notwendigen Bestellfrist eine ungefährliche Flüssigkeit mit gleichem Aussehen liefern und setzten ihre Überwachung fort.

Die drei haben nach Überzeugung des Polizeigeheimdienstes PST für das islamistische Terrornetzwerk al-Qaida einen Bombenanschlag in Norwegen oder im Ausland vorbereitet. Ein in Duisburg festgenommener 37-jähriger Iraker mit einer unbegrenzten Aufenthaltsgenehmigung in Norwegen sollte noch am Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden. Oslos Justizbehörden bestätigten einen Auslieferungsantrag an Deutschland.

In Oslo soll am Samstag über Untersuchungshaft für einen 39 Jahre alten Norweger entschieden werden. Er hatte Ende der 90er Jahre als Angehöriger der uigurischen Minderheit in China in Norwegen Asyl und 2007 die Staatsangehörigkeit erhalten. Laut Medienberichten soll er der Anführer der Gruppe sein und 2009 im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet in einem Al-Qaida-Trainingslager gewesen sein.