Eltern im Westen rufen Bildungsnotstand aus

BILDUNG Gesamtschule West schlägt Alarm, weil viel Unterricht ausfällt. Behörde sagt neue Lehrer zu

Hier wird keine Schippe draufgelegt, sondern runtergenommen, fürchten die Eltern

Vor einem drohenden „Bildungsnotstand“ an ihrer Schule warnt die Gesamtschule West (GSW).

Drei LehrerInnen gehen zum Monatsende in Rente, weitere gehen ab Ostern in den Mutterschutz oder nehmen Elternzeit. Da aber nur ein Lehrer in der Zwischenzeit sein wöchentliches Stundenkontingent aufstockt, fehlen laut der GSW-Elternsprecherin Bärbel Schaudin-Fischer schon zum 1. Februar 49 Lehrerwochenstunden, ab Juni 2014 dann sogar 101 Lehrerwochenstunden. „Spätestens dann droht Unterrichtsausfall so massiven Ausmaßes, dass von Bildungsnotstand die Rede ist“, so Schaudin-Fischer.

„Wir Eltern sind nicht nur empört, dass die Zusage, alle frei werdenden Stellen an Bremer Schulen wieder zu besetzen, hier nicht eingehalten werden soll“, heißt es in einem Brief an die Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD). Auch ein kostengünstigerer Kompromissvorschlag der Schulleitung, nämlich eine Referendarin einzustellen, sei abgelehnt worden. „Wir protestieren entschieden dagegen, weiter an einer Schule zu kürzen, die darauf angewiesen ist, unter besonders schwierigen Bedingungen zumindest gemäß der Standards ausgestattet zu sein.“

Der Brief von November sei bis heute unbeantwortet geblieben. „Wir sind im Gespräch mit der Schulleitung“, heißt es dazu aus der Bildungsbehörde. Zum 1. Februar würden alle ausscheidenden LehrerInnen – rund 90 Stellen – ersetzt, so die Behördensprecherin. „Die Auswahlgespräche und Einstellungen laufen.“ Auch gebe es großen Bedarf an Vertretungen. „Wir arbeiten an einer Lösung.“  MNZ