Neue Online-Beratung für Essgestörte

AOK finanziert E-Mail-Beratung. Auf Therapieplätze müssen Magersüchtige aber immer noch Monate warten

Kotz.dich.aus@web.de lautet die neue E-Mail-Adresse, an die Essgestörte ohne Anmeldung und anonym schreiben können, wenn sie Fragen haben oder jemanden suchen, mit dem sie über ihre Probleme reden können. Gelesen und beantwortet werden die Mails von zwei Bremerinnen, die selbst einmal unter der Krankheit gelitten haben. Ihre Honorare zahlt die AOK, inhaltliche Unterstützung kommt vom Bremer Institut für Suchtprävention und angewandte Pädagogische Psychologie (ISAPP), dessen eigenes Internetangebot www.schlaraffenland-bremen.de keine finanzielle Unterstützung der Stadt mehr bekommen hatte.

Der Vorteil an Angeboten wie Kotz.dich.aus@web.de sei, dass man sich einfach aussprechen könne, ohne Angst, wegen seiner Störung verurteilt zu werden, sagt Margrit Hasselmann vom ISAPP. Allerdings müsste weitaus mehr passieren, um Essgestörten wirklich zu helfen, so Hasselmann. Die Situation für die Betroffenen sei weiterhin „katastrophal“: Auf Therapieplätze müsse man oft acht Monate warten. Ihr Traum: Eine gemeinsame Beratungs- und Therapieeinrichtung aller Krankenkassen in Bremen. Bisher hätten die Kassen aber außer der AOK keine Bereitschaft gezeigt. cm